Verrieselung

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Verrieselung

Verrieselung, auch als "Millerandage" bekannt, ist ein Phänomen im Weinbau, das sich auf die ungleichmäßige Entwicklung der Trauben am Rebstock bezieht. Es tritt auf, wenn während der Blütephase der Reben ungünstige Wetterbedingungen herrschen, wie kalte Temperaturen oder starker Regen, was zu einer gestörten Befruchtung führt. Dies führt dazu, dass einige Beeren einer Traube normal befruchtet werden, während andere klein und unreif bleiben.

Das Verrieselung hat mehrere Auswirkungen auf den Weinbau:

Qualitätseinbußen: Verrieselte Trauben können die Qualität des Weins beeinträchtigen. Die unreifen Beeren haben hohe Säuregehalte und geringe Zuckerwerte, was sich auf den Geschmack und die Balance des Weins auswirkt. 

Ertragsminderung: Die betroffenen Trauben tragen weniger zur Gesamternte bei, was zu einer Verringerung des Ertrags führt. 

Selektive Lese: Winzer müssen oft eine selektive Lese durchführen, um verrieselte Trauben von voll entwickelten zu trennen, was den Arbeitsaufwand erhöht. 

Sortenspezifische Anfälligkeit: Einige Rebsorten, wie zum Beispiel Chardonnay und Merlot, sind anfälliger für Verrieseln als andere. 

Winzer können verschiedene Methoden anwenden, um das Risiko des Verrieselns zu minimieren. Dazu gehören die Auswahl geeigneter Rebsorten, Anpassungen im Rebschnitt und das Management des Laubwerks, um eine bessere Belüftung und Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

Verrieselung stellt eine Herausforderung im Weinbau dar, die sorgfältiges Management erfordert, um die Qualität und Quantität der Weinproduktion zu sichern.