Südlich von Valence endet dann der Weinbau im nördlichen Bereich des Rhônetals. Mit dem Tricastin schließt sich dann eine Strecke von rund 50 Kilometern ohne Weinbau an. Erst kurz nach Montélimar beginnt dann mit den ersten Lagen der Coteaux du Tricastin, die schon dem Südrhône-Bereich zugerechnet werden, der Weinbau erneut.
Die Landschaft ist jetzt weiter und offener, die steilen Hänge sind sanften Hügeln gewichen. Lehm, Ton und Sand – meist auf einem Bett von Kalk lagernd – sind die vorherrschenden Böden. Galets roulés, große, während der Eiszeit von den Gletschern rundgeschliffene Kieselsteine, prägen oftmals das Bild an der Oberfläche – zugleich pittoresker Wärmespeicher und Schutz gegen das Verwehen des Bodens während des unerbittlich blasenden Mistrals.
Auch das Klima hat sich nun gewandelt. Die kontinentalen Einflüsse sind – mit Ausnahme des gerade erwähnten Mistrals – verschwunden, die Wärme und Hitze des Mittelmeerraumes bestimmen das Bild. Sichtbar ist das auch deutlich in den Weinbergen. Nicht mehr die optimale Positionierung zum Sonnenlicht ist das oberste Primat der Reberziehung, sondern ganz im Gegenteil der schattenspendende Schutz der Trauben vor einem Zuviel an Sonne. Austrocknung und Sonnenbrand gilt es nun zu vermeiden; denn reif werden die Trauben unter diesen Bedingungen allemal.
Die veränderten Gegebenheiten schlagen sich selbstverständlich auch im Rebsortenspiegel nieder. Der Syrah findet sich zwar noch ab und an im Wingert, aber mit Sorten wie Grenache, Mourvèdre, Cinsault und Carignan bei den roten und Bourboulenc, Piquepoul Blanc und Clairette Blanc bei den weißen herrschen nun Rebsorten vor, die sich besser für solch heiße und trockene Regionen eignen.