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Likörwein

Süße Versuchung

Was haben spanischer Sherry, Madeira, portugiesische Portweine und italienischer Marsala gemein? Sie alle sind Likörweine, also Weine, die während des Gärprozesses alkoholisch verstärkt wurden. Ob süß oder trocken, besonders typisch sind Likörweine in Südeuropa, weshalb sie manchmal auch Südweine genannt werden. Ein Likörwein muss laut EU-Vorgaben zwischen 15 und 22 Volumenprozent Alkohol haben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Weinen wird der Gärprozess bei Likörweinen durch die Anreicherung mit zusätzlichem Alkohol wie geschmacksneutralem Weinbrand und anderen neutralen Alkoholen aus der Weindestillation unterbrochen. Dieser Vorgang ist auch als Aufspriten bekannt. Ein Likörwein ist nicht das Gleiche wie ein Süßwein! Ein Süß- oder Dessertwein muss nur mindestens 12,5 Prozent Vol. Alkohol haben und ist nicht ganz so samtig-cremig wie ein Likörwein. Portwein, Sherry und Madeira zählen zu den bekanntesten Likörweinen.

 

Welche Likörweine gibt es?

Die feinen Likörweine gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Wer grundsätzlich süße Weine bevorzugt, ist gut damit beraten, sich einmal durchzuprobieren, da Likörweine für ihre hohe Restsüße bekannt und beliebt sind. Dabei können Sie beispielsweise nach Land geordnet vorgehen.

Einer der bekanntesten Likörweine ist der Portwein, der aus dem sonnigen Portugal stammt. Während Ruby Port für seinen voluminösen, fruchtig-kräftigen Geschmack bekannt ist, schätzen Portwein-Fans die nussig-schokoladigen Aromen eines Tawny Ports besonders. Portugal hat an Likörweinen jedoch auch noch den Madeira zu bieten, der von der gleichnamigen Insel stammt und dessen Karamellnuancen weltweit beliebt sind.

In Frankreich nennt man Likörweine auch „Vin de liqueur“, „Mistel“ oder „Mistelle“, wobei besonders die Sorten Cartagène, RinQuinQuin und Ratafia für ihre hohe Restsüße geschätzt werden.  

In Spanien erkennen Sie süße Weine mit maximal 22 Prozent am Namen „Vino generoso”. Dazu gehören alle Sherry-Sorten sowie Manzanillas, Mistelas und die Generosos aus der Region Málaga. Auch einige der Weine aus Montilla-Moriles sind Likörweine. Nur wenn ein Likörwein aus dem sogenannten Sherry-Dreieck zwischen Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María stammt, darf er sich Sherry nennen.

Italienische Likörweine tragen den Titel „Vino liquoroso“. Sie werden in fast allen Weinbauregionen des Landes hergestellt. Besonders beliebt ist der süße Marsala-Wein, der hervorragend zu Käse und trockenem Gebäck passt. In Griechenland sind Samos und Mavrodaphne vergleichbare süße Weine.

 

Wie trinkt man Likörwein?

Süße und trockene Likörweine können nicht nur allein probiert werden, sondern auch zum Essen. Dabei gibt es je nach Sorte empfohlene Paarungen: Portwein und Lebkuchen, Sherry und Fischgerichte, Madeira und Weichkäse haben sich beispielsweise bewährt. Obwohl viele Likörweine zum Dessert genossen werden, können sie auch ein ganzes Menü begleiten.

Beim Trinken gilt: Am besten werden die Likörweine leicht gekühlt serviert. Kalt sollten sie jedoch nicht sein. Daher ist es am besten, einen Likörwein vor dem Genuss für etwa eine halbe Stunde bis eine Stunde im Glas bei Zimmertemperatur aufwärmen zu lassen. Die Flasche sollten Sie sofort nach dem Ausschenken wieder verschlossen in den Kühlschrank stellen, um die facettenreichen Aromen optimal zu bewahren. Dann können Sie ihn, je nach Produkt, mehrere Wochen bis Monate lagern, ohne dass er geschmackliche Nuancen einbüßt. Wenn Sie einen Likörwein als Aperitif reichen möchten, gehört es also zur Partyvorbereitung, den Wein rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen. Prost!