Filter
Alkoholfreier Gin
Pur oder gemixt : Genuss mit gutem Gewissen!
Kaum ein alkoholfreies Getränk polarisiert zurzeit so sehr wie alkoholfreier Gin. Bei dem Begriff muss man allerdings vorsichtig sein: alkoholfreier Gin ist nicht gleich Gin. Denn rein rechtlich gesehen muss Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5% aufweisen – bei einer alkoholfreien Variante geht das natürlich nicht. Deswegen achten die Hersteller darauf, die Flaschen mit dem Hinweis „alkoholfreies Destillat“ zu kennzeichnen. Trotzdem wird hier kreativ mit den Namen gespielt: Formulierungen wie „No Gin“ oder „This is not Gin“ weisen darauf hin, welche Spirituose hier gemeint ist.
Alles was Sie über alkoholfreien Gin wissen müssen
Wie beim „normalen“ Gin durchläuft die alkoholfreie Variante meistens den Prozess der „Mazeration“: dabei werden die sogenannten Botanicals, also die Kräuter, die den Geschmack des Gins ausmachen, in Wasser eingelegt. Bei der originalen Spirituose wird dafür Agraralkohol verwendet. Die Botanicals reifen dann über einen längeren Zeitraum im Wasser – anschließend wird es destilliert, sodass eine klare Flüssigkeit entsteht. Aufgrund dieses aufwendigen Prozesses stehen die meisten alkoholfreien Gins ihrem Original auch preislich in nichts nach.Angefangen hat der Trend des alkoholfreien Gins vermutlich in Großbritannien – zumindest stammen die ersten Sorten von dort. Die Briten waren schließlich auch diejenigen, die den „Dry January“ ins Leben gerufen haben – wenn man also nach Neujahr den ganzen Januar keinen Alkohol trinkt. Die ursprünglich aus gesundheitlichen Gründen entstandene Kampagne hat mittlerweile auch den Rest der Welt erreicht. Ob der gesundheitliche Aspekt dabei heutzutage noch eine große Rolle spielt, oder es sich einfach um einen Trend handelt, den man mal gerne mitmacht, sei dahingestellt.
Viele Gin-Erzeuger aus den unterschiedlichsten Ländern sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen und bringen die alkoholfreien Geschwister ihrer hauseigenen Spirituosen auf den Markt. So finden sich auch deutsche Hersteller auf dem Markt wider, mit Destillaten wie Windspiel, dem Siegfried Wonderleaf – aber auch die ersten alkoholfreien Gins aus Großbritannien, die „Seedlip“-Reihe, erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Das Angebot ist heutzutage also sehr vielseitig, was dem Genießer eine tolle Auswahl aus unterschiedlich zusammengesetzten Botanicals bietet!
Der wohl offensichtlichste Vorteil, den dieses alkoholfreie Destillat mit sich bringt, ist, dass es wirklich jeder genießen kann. Gin ohne Alkohol ist nicht nur für Schwangere geeignet, sondern für alle, die auf sich achten müssen oder wollen. Die meisten Gin-Alternativen liegen wirklich bei 0,0% - einige wenige Marken verfügen über einen Alkoholgehalt von bis zu 0,5%. Auch das ist aber ungefährlich, vor allem in Anbetracht dessen, wie wenig man von dem Gin normalerweise trinkt. Ein weiterer gesundheitlicher Vorteil, ist der geringe Kaloriengehalt, wenn es überhaupt einen gibt. Wenige Marken fallen aus diesem Schema raus; die meisten verfügen jedoch über kaum Kalorien.
Wer Gin gerne pur trinkt, ist mit der alkoholfreien Variante wahrscheinlich nicht so gut beraten. Auch wenn das Destillat rein geschmacklich eine tolle Alternative ist, fehlt ihr durch die Wasserbasis die gewisse Textur, die den Gin nun mal ausmacht. Die fast schon ölige Beschaffenheit der Spirituose kommt vom Alkohol, der nebenbei auch als Geschmacksträger fungiert. Diese besondere Textur nachzustellen ist leider noch nicht gelungen, dafür eignet sich der Gin-Ersatz aber umso mehr für einen alkoholfreien Gin Tonic!
Allgemein macht sich der Null-Prozent-Gin gut in alkoholfreien Cocktails, da er vom Geschmack her alles mitbringt, was zu einem Gin gehört. Daher kann man ihn auch wunderbar in einem Gin Tonic verwenden! Dieser wird genauso gemixt, wie die originale Version – um das Ganze aufzupeppen, gibt es mittlerweile sogar „Gin-Sirup“, der so einem Cocktail nochmal eine stärkere Geschmacksnote verleihen kann. Eins ist klar: alkoholfreier Gin gibt viel Raum zum Experimentieren!