Filter
Irland USA
fruchtig & würzig kräftig & komplex vollmundig & weich
Drehverschluss Naturkorken unbekannt
Heaven Hill Distilleries Hinch Distillery Knob Creek Knob Creek Distillery Legent

Bourbon

Milde Süße aus Amerika

Bourbon ist ein amerikanischer Whiskey, der ursprünglich aus dem heutigen Kentucky stammt. Dort brannte man ihn im 18. Jahrhundert in der nach den französischen Bourbonen benannten Region Bourbon. Andere Südstaaten fanden Gefallen am Geschmack des typischen Bourbon-Whiskeys. So verbreitete er sich auch in andere Bundesstaaten wie beispielsweise Tennessee. Insgesamt gibt es heute in den USA über 600 Destillerien. Während Liköre aus Früchten gemacht sind, wird Whiskey aus Getreide hergestellt. Ein echter Bourbon muss zu mindestens 51 Prozent aus Mais hergestellt sein. Gerste, Weizen oder Roggen machen den Restanteil aus. Typischerweise reift der Bourbon nach der Destillation in amerikanischen Eichenholzfässern. Während Bourbon beim Brennen nicht mehr als 80 Prozent Alkohol und zu Beginn seiner Reife nicht mehr als 62,5 Prozent Alkohol haben darf, wird er mit mindestens 40 Prozent Alkohol abgefüllt. Exakte Regeln für Ihren erstklassigen Genuss!

 

Welche Sorten Bourbon-Whiskey gibt es?

Bourbon ist nicht gleich Bourbon. Insgesamt gibt es vier Varianten:

  • Kentucky Bourbon stammt aus dem gleichnamigen Bundesstaat. Er ist mindestens ein Jahr im Fass gereift.
  • Tennessee Whiskey ist ein heute geschützter Begriff. Er muss daher einen besonderen Herstellungsprozess durchlaufen: Vor der Abfüllung ins Fass filtert ihn die Destillerie mit Holzkohle.
  • Straight Bourbon muss mindestens zwei Jahre im Eichenfass lagern. Hier sind keine Zusatzstoffe erlaubt. Bei anderen Bourbons dürfen maximal 2,5 Prozent Zusatz enthalten sein.
  • Bonded Bourbon/ Bottled-in-Bond ist nach den amerikanischen Bonded Warehouses, in denen dieser Bourbon mindestens vier Jahre lang lagern muss, benannt. Die Bourbons müssen zudem in einer Destillerie in einer einzigen Saison (Januar bis Juni oder Juli bis Dezember) gebrannt sein.

Wie schmeckt Bourbon Whisky?

Einen großen Einfluss auf den Geschmack des Bourbons haben die amerikanischen Eichenfässer, in denen er lagert. Später im Glas erinnern sie den Genießer und die Genießerin an Karamell, Kokos und Vanille. Ansonsten kann ein Bourbon verschiedene Aromen annehmen. Sein Mais-Anteil von mindestens 51 Prozent bringt eine gewisse Süße mit sich. Diese steigert sich, je mehr Mais in dem jeweiligen Bourbon enthalten ist. Ist der Roggen-Anteil dagegen sehr hoch, wird das Destillat eher würzig. Manchmal enthalten Bourbon Whiskeys auch Gerste und Weizen. Diese mildern das Aroma ab.

Manche Bourbons haben betont fruchtige und blumige Aromen, andere Sorten können nach Minze oder herberen Gewürzen schmecken. Viele Bourbons umschmeicheln mit ihrer Vollmundigkeit und Komplexität den Gaumen. Freunde und Freundinnen von rauchigen Whiskys finden ebenso ihren Lieblingstropfen wie Liebhaber der Süße, die dann beispielsweise an Trockenfrüchte oder Honig erinnert. Sie lassen sich am besten natürlich und pur genießen. Doch auch Bourbon-Cocktails sind heute wieder voll im Trend, etwas fruchtig mit Pfirsich-Schnaps oder klassisch als Version des Whiskey Sour.

Die Herstellung von Bourbon Whiskey

Bourbon braucht ein Mais-Anteil von mindestens 51 Prozent. Viele Herstellungsbetriebe setzen im Maischeprozess aber auf einen noch höheren Anteil. Daneben sind andere Getreidesorten wie Roggen oder Weizen die Grundlage für jeden Bourbon. Sour Mash nennen die Destillerien den Vorgang, bei dem sie dem zerkleinerten Getreide einen Teil bereits vergorener Maische zusetzen. Der Sinn dahinter ist einfach: Die Hefekulturen tragen zur Gärung bei und sorgen mit einem PH-Wert von knapp unter sieben dafür, dass das Milieu sauer ist (Sour Mash). Dieser Prozess nimmt einige Tage in Anspruch.

Nach dem Gärvorgang erfolgt das Brennen des Bourbons in Kupferbrennblasen. Mit Dampf wird die vergorene Maische erhitzt. Manche Premium-Hersteller nutzen das traditionelle Pot-Still-Verfahren, bei dem die Brennblase immer neu gereinigt und befüllt wird. So sind meist drei Brennvorgänge nötig. Andere Whiskeys durchlaufen ihn nur zwei oder sogar nur ein Mal. Beim Abfüllen in das Eichenholzfass darf das Destillat maximal 80 Prozent Alkohol aufweisen. Der Alkohol verdunstet mit der Zeit und nimmt daher ab, sodass er beim Abfüllen später mindestens 40 Prozent Alkohol hat. Dabei ist die Weißeiche das Geheimnis des Bourbons: Die verkohlten Fässer entstehen meist aus 80-jährigen Bäumen. So entwickelt und erhält dieser Whiskey letztlich seinen besonderen, charakteristischen Geschmack.

Was ist der Unterschied zwischen Bourbon und Whiskey?

Bourbon ist ein Whiskey. Vorsicht ist bei der Schreibweise geboten: Whisky statt Whiskey beschreibt die Scotch Whiskys, die sich deutlich vom Bourbon unterscheiden. Die Hauptunterschiede liegen in der Herkunft und im Herstellungsprozess. Das Besondere am amerikanischen Bourbon ist sein hoher Mais-Anteil von mindestens 51 Prozent. Andere Sorten setzen auf Gerste, Roggen oder Weizen als Hauptbestandteil. So sind Rye Whiskeys beispielsweise aus mindestens 51 Prozent Roggen.

Der amerikanische Whiskey entstand erst im 18. Jahrhundert, vorher gab es schon schottische und irische Sorten. Schließlich kommt das Wort Whiskey aus dem Schottisch-Gälischen und heißt so viel wie „Lebenswasser“. Im Brennvorgang unterscheiden sich Bourbon und Scotch je nach Destillerie. Meist durchlaufen Bourbon Whiskeys weniger Brennvorgänge. Der wichtigste Unterschied zwischen Bourbon und Scotch liegt aber im außergewöhnlichen Geschmack: Mais ist als Grundlage süßer und weicher, die anderen Getreidesorten bringen dem Scotch dagegen eher torfige, rauchige und würzige Aromen. Letztendlich ist es aber eine Glaubensfrage, ob Genießerinnen und Genießer auf Scotch oder Bourbon schwören. Die Bourbonen wussten jedenfalls, wofür ihr Herz schlug.