Während es in Österreich über 6500 Hektar mit Zweigelt-Reben gibt, sind es in Deutschland nicht mehr als 100.
Ursprünglich entstand die Neuzüchtung im österreichischen Klosterneuburg. Daher bezeichnen manche die Weine heute noch als Klosterneuburger. Ihr Züchter, Dr. Friedrich Zweigelt, nannte die neue Sorte damals Rotburger. Erst 1975 erhielt sie ihren heute meist gebrauchten Namen (Blauer) Zweigelt und wurde am Markt eingeführt.
Ihre Kreuzung verdankt sie den beiden roten Rebsorten Blaufränkisch und St. Laurent. Mittlerweile ist Zweigelt die wichtigste rote Rebsorte Österreichs und hat den größten Rebflächenanteil am Neusiedler See, gefolgt von Burgenland und der Steiermark. Kleine Weinberge finden sich ebenfalls in Deutschland, der Schweiz, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei.
Seine Verbreitung in Österreich verdankt der (Blauer) Zweigelt besonders seinen geringen Ansprüchen an die Lage sowie ihrer Unempfindlichkeit gegen Frost und Schädlingen. Seine Reben kommen mit fast allen Böden zurecht, auf besonders tiefgründigen Böden liefert der Blaue Zweigelt jedoch die besten Erträge.
Daher hat sich zwischen 1999 und 2015 seine Anbaufläche stark vergrößert und bleibt seither konstant. Auch die sogenannte „Zweigeltkrankheit“, die Traubenwelke, welche ihr in den 90er Jahre zusetzte, scheint heute weitestgehend überwunden. Als widerstandsfähige Rotweinsorte schätzen sie auch deutsche Winzer. Ertragsregulierungen führen zu deutlich höheren Qualitäten. Dann bauen manche Kellermeister den Blauen Zweigelt reinsortig aus, oft aber auch im Verschnitt.