Rüttelpult

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Rüttelpult

Ein Rüttelpult ist ein spezielles Gerät in der Weinherstellung, das hauptsächlich bei der Produktion von traditionellem Flaschengärungssekt oder Champagner verwendet wird. Es dient dem Prozess des "Rüttelns", einer Methode zur Entfernung der Hefeablagerungen aus dem Wein nach der zweiten Gärung in der Flasche.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Technik des Rüttelns wurde ursprünglich von der Champagner-Herstellerin Veuve Clicquot im frühen 19. Jahrhundert entwickelt. Die Erfindung des Rüttelpults revolutionierte die Champagnerproduktion, indem sie einen effizienteren und kontrollierteren Prozess der Hefeentfernung ermöglichte.

Aufbau und Nutzung

Ein Rüttelpult besteht aus mehreren schrägen Brettern mit Löchern, in die die Champagnerflaschen kopfüber eingesteckt werden. Die Flaschen werden in einem bestimmten Winkel positioniert und täglich manuell oder maschinell leicht gedreht und zunehmend steiler gestellt. Dieser Vorgang bewirkt, dass sich die Hefeablagerungen allmählich zum Flaschenhals bewegen.

Der Rüttelprozess

Der Rüttelprozess dauert mehrere Wochen bis Monate. Durch das tägliche Drehen und Neigen der Flaschen sammeln sich die Hefeablagerungen im Flaschenhals, wo sie schließlich durch den Prozess des "Degorgierens" entfernt werden können.

Moderne Technologien

Obwohl das traditionelle Rüttelpult und der manuelle Prozess in einigen hochwertigen Champagnerhäusern und bei handwerklicher Produktion immer noch Anwendung finden, hat die moderne Technologie maschinelle Rüttelapparate hervorgebracht, die den Prozess beschleunigen und automatisieren.