Die geographische Lage, das besondere Mikroklima aufgrund der Lage am Rhein und die Besonderheit des Bodens mit seinem Taunusquarzit und den oberen Löss- und Lehmschichten machten die 35 Hektar am Johannisberg zur Wiege des Rieslings. Das Gut liegt exakt auf dem 50. Breitengrad, der gemeinhin als die nördliche Grenze des kommerziellen Weinbaus angesehen wird. Die 50 Kilometer, in denen hier der Rhein von Osten nach Westen fließt, der Rheingau, geben den zum Strom hin abfallenden Weinbergen die ideale südliche Ausrichtung zwischen 114 und 180 Metern über Null. Trotz seiner nördlichen Lage wachsen hier auch Mandeln, Zitronen und Feigen, deutliche und fruchtbare Zeichen für warme, lange Sommer.
1720 wurden auf den Hügeln 294.000 Riesling Weinstöcke gepflanzt. Der Erfolg stellte sich unmittelbar ein, so dass der damalige Kellermeister Odo Staab für den ganzen Rheingau verfügte, hier dürfe nur „Rüßling“ wachsen, wie man ihn damals nannte. Die Traube hatte ihr perfektes Terroir gefunden, für eine lange Zeit galt der Begriff des Johannisbergers als Synonym für den Riesling. Das Terroir und die Kunst der Kellermeister münden in einer uniquen Kombination aus prononcierter Säure und zarter Frucht. Dabei überrascht vor allem die Vielfalt der mineralischen Noten und der geschmacklichen Nuancen: von würzigen Kräutern und Zitrusfrüchten bis hin zu gelben, süßen Kernfrüchten. Vom trockenen Riesling bis zur Spätlese und Trockenbeerenauslese ist hier praktisch alles möglich. Und alle Weine spiegeln die Charakteristik des Terroirs in einzigartiger Weise wider. Dies gilt für den Wein und Dessertwein genauso wie für das Angebot verschiedener Schaumweine der Marke Fürst von Metternich, die als Sekt und Riesling-Sekt angebaut werden.
Die Kellermeister wissen, dass die Natur ihnen hier die besten Bedingungen geschaffen hat. Sie scheinen ihr das auch zurückgeben zu wollen. Das zeigt sich vor allem in der Nachhaltigkeit bei der Produktion und der Verarbeitung. Ein naturnaher Anbau und die schonende Verarbeitung der Trauben werden hier gleichermaßen kultiviert. Für die Lagerung im Holzfass greift der Kellermeister Gerd Ritter schon aus Tradition auf das Holz der Eichen zurück, die auf dem gleichen Terrain wachsen wie die Trauben.