„Making good wine is a skill, but fine wine is an art“: der kalifornische Weinpatriarch Robert Mondavi ist diesem Motto Zeit seines Lebens treu geblieben. Der umtriebige Gründervater des kalifornischen Weinguts „Robert Mondavi Winery“ hatte seinen Anteil am Familienerbe am Ende seines Lebens auf rund 1.300 Hektar gebracht. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf Kalifornien, sondern streckte seine Fühler auch nach Australien, Chile und Italien aus. Inzwischen verkauft das US-amerikanische Weinimperium jährlich 100 Millionen Flaschen Wein.
Besonderen Erfolg hatte Robert Mondavi in der Kooperation mit anderen Größen des Weinbaus. 1979 gründete er zusammen mit Baron Philippe de Rothschild „Opus One“ in Napa Valley, das heute zum US-Konzern „Constellation Brands“ gehört. Ziel dieser Kooperation war es, einen kalifornischen Bordeaux herzustellen, der seinem Vorbild in der alten Welt Paroli bieten konnte. Cabernet Sauvignon zu 80%, Cabernet Franc zu 16% und Merlot zu 4% beschreibt die ursprüngliche Cuvée, mit der Opus One begann, ein typischer Bordeaux-Verschnitt, der bis 2001 auf bis zu 97% Cabernet Sauvignon gesteigert wurde. Das besondere Interesse Mondavis am Ausbau im Barrique wurde hier zur Perfektion getrieben. Die Weine lagern zwischen 15 und 24 Monate in Eichenfässern. Das Napa Valley ist eine der wenigen Regionen Kaliforniens, welche die Terroir-Philosophie im europäischen Sinn widerspiegeln. Fruchtbare lehmhaltige Böden, eine kühlende Brise durch die Pablo Bay und die kalifornische Sonne geben den französischen Trauben nahezu perfekte Bedingungen, so dass hier Jahr für Jahr Spitzenweine gekeltert werden, die Weinkenner mit einer Harmonie von Fruchtigkeit und seidigen Tanninen begeistern. Der Opus-One gehört heute zu den weltweit besten Weinen, was sich auch in Preisen zwischen 150 und 2.500 Dollar pro Flasche niederschlägt. Nicht ohne Grund ziert den Eingang zum Napa Valley ein Schild „Welcome to this world famous wine growing region“. Sie hätten auch schreiben können: „Welcome to Bordeaux, California.“