1898 entschied sich die Familie Catena, ihre Heimat in den Marken an der östlichen Mittelmeerküste Italiens zu verlassen. Mit ihnen gingen damals viele; denn die Marken waren arm, und mit Weinbau und Landwirtschaft war dort das Überleben kaum zu sichern. Die Catena rund um das Familienoberhaupt Nicola entschieden sich, nach Argentinien auszuwandern. 1902 gründete Nicola das Weingut, später machte es sein Sohn Domingo zu einem der erfolgreichsten Südamerikas. Damals allerdings ging es weniger um Qualität als um Masse. Wein wurde nur innerhalb des Kontinents vertrieben, wurde im Massenanbau erzeugt und zu jeder Gelegenheit getrunken. Das, was man heute Premium-Anbau nennt, gab es nicht. So zog es Nicolás Catena, den Sohn Domingos, auch nicht in den Weinbau. Er interessierte sich mehr für Wirtschaftswissenschaften und ging an die Universität. Anfang der 1980er Jahre wurde er Gastdozent an der berühmten University of California in Berkeley. Dort kam er neben seinen Studien natürlich auch mit dem omnipräsenten Weinbau in Kontakt. Der Weinbau dort boomte damals wie kaum sonst irgendwo. Catena lernte führende Weinmacher kennen, unter ihnen Robert Mondavi und die Gallo. Beide Familien stammten wie seine aus den italienischen Marken, und man verstand sich auf Anhieb. Von Mondavi lernte Catena eine neue Sichtweise auf den Weinbau. Schnell wurde ihm klar, dass die Zukunft des Weinbaus vor allem in den Höhenlagen liegen würde und in einem völlig anderen Weinbergsmanagement, als es in Argentinien betrieben wurde. Er entschied sich, die Universität zu verlassen und mit seiner Idee von einem völlig neuen argentinischen Weinbau zurückzukehren und das Familienweingut komplett neu aufzustellen. Die Familie ließ ihm freie Hand, und innerhalb von zehn Jahren und der Hilfe vieler internationaler Berater entstand das neue Catena-Weingut. Seit Mitte der 1990er Jahre unterstützt ihn seine Tochter Laura. Sie hatte die USA während des Aufenthalts der Familie kennengelernt und wollte zunächst ebenfalls ihren Studien nachgehen. Sie studierte Medizin und Biologie in Harvard, machte dort ihren Doktor und kam mit einem ganz neuen Kenntnisstand zurück nach Mendoza. Während ihr Vater das große Ganze im Blick hatte, beschäftigte sich Laura mit der Mikrobiologie der Weinberge und der Optimierung von Rebsorten, mit Reberziehung und vielen weiteren Details, die zusammen dafür sorgten, dass bei Catena unvergleichliche Weine entstanden.