Boden, Klima und Sonne, das sind die Faktoren, die Laura Catena seit Beginn der Pflanzung des Rebbergs im Jahr 1992 untersucht. »In jedem Jahr, das vorbeigeht, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass mein Vater Recht hatte, als er sagte, dass die besten Dinge, die einem im Leben passieren, mehr mit Glück als mit Planung oder Intelligenz zu tun haben. Wie viel Glück hat mein Vater gehabt, als er diesen einzigartigen Ort gefunden hat, als er das kühle Klima suchte und dieses einzigartige Terroir fand, das zu sehr balancierten Weinen mit hohem Tanninanteil führt.« Um mehr von dem Zusammenspiel der Kräfte zu verstehen, hat die Wissenschaftlerin Laura Catena das Institute of Wine gegründet. Mit ihrem Team erforschte sie alle Aspekte dieses Weinbergs, sodass er heute zu den am besten untersuchten Weinbergen weltweit gehört. Haben die Forscher anfangs rund vier Bodenproben pro Hektar im Adrianna Vineyard genommen, so sind es mittlerweile 70 Bodenproben pro Hektar, die analysiert werden. Das hat dazu geführt, dass heute mehr als 200 verschiedene Parzellen getrennt voneinander ausgebaut werden.
Neben dem Boden war es vor allem die Anreicherung mit Polyphenolen und Tanninen in den Trauben, die Laura von Beginn an besonders bemerkenswert fand. Dass im kühlen Klima die Säure deutlich präsenter sein würde, war keine Überraschung. Doch das Tannin, das ja nicht zuletzt für die hohe Alterungsfähigkeit der Weine sorgt, war durchaus einer Untersuchung wert. Heute kennt Laura den Grund für dieses Phänomen; denn die UV-Strahlung ist in der Höhe deutlich intensiver als in den flacheren Gebieten. Um keinen Sonnenbrand zu bekommen, sorgen die Trauben selbst dafür, dass sie deutlich dickere Schalen ausbilden, in denen sich dann Gerbstoffe und Polyphenole bilden. Die Erforschung des Adrianna Weingarten kommt der gesamten Arbeit im Weinberg zugute, auch sind die Erkenntnisse natürlich insgesamt ein Zugewinn für die Weinwelt. Und für Laura ist es ein großes Glück, gleichzeitig Winzerin und Wissenschaftlerin zu sein.