Wie entsteht Tequila?
Wenn die blauen Weber-Agaven reif sind, wird ihre Piña (das Herzstück) gegart. Dieser Prozess dauert im Ofen 24 bis 36, in modernen Druckbehältern acht bis 14 Stunden. Wenn es sich um einen besonders hochwertigen Agavenmost handelt, bleibt es bei der Zugabe von Agavenzucker. Ansonsten dürfen auch andere Zuckersorten verwendet werden. Dann ist die Rede von einem sogenannten Mixto. Anschließend wird der Agavensirup mit Hefe gefüttert, und die Fermentation – die Umwandlung von Zucker in Alkohol – beginnt. Die natürliche Gärung benötigt mehr Zeit und bringt qualitativ hochwertigere Tequilas hervor als die beschleunigte Gärung mit chemischen Zusätzen. Schließlich wird das entstandene Produkt zwei- oder sogar dreimal destilliert, um den gewünschten Alkoholgehalt zu erreichen.
Sobald der Tequila in einen Behälter abgefüllt wurde, entscheidet sich ein weiteres Mal seine Qualität. Stahltanks sind heute ebenso zugelassen wie die traditionellen Kupferbehälter. So oder so muss diese Spirituose aber in Mexiko abgefüllt worden sein, um den Namen Tequila tragen zu dürfen. Es gibt unterschiedliche Typen von Tequila, die vom Reifegrad des Getränks zum Zeitpunkt der Abfüllung abhängen:
Was ist Tequila Silver?
Tequila Silver wird auch blanco oder plata genannt. Sie erkennen ihn an seiner Transparenz. Dieser Tequila wurde direkt nach der Destillation abgefüllt. Als Shot trinkt man ihn mit einem Stück Zitrone und Salz, das auf der Hand verteilt wird, nachdem Sie mit der Südfrucht darüber gestrichen haben.
Was ist Tequila Gold?
Tequila Gold wird im Spanischen auch oro oder joven genannt. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Blend, einer Mischung aus silbernem Tequila und älteren Typen. Zur Geschmacksvariation findet sich außerdem eine große Bandbreite an natürlichen Zusätzen, die einen Prozent des Gesamtgewichts nicht überschreiten dürfen: Zuckersirup, Eichenholzextrakt, Zuckercouleur oder Glycerin sind beliebt, um den Tequila reifer oder milder erscheinen zu lassen. Als Shot trinkt man diesen Tequila mit einer Orange, auf die Zimt gestreut wurde.
Aged Tequila
Auf Spanisch lautet die Bezeichnung für diesen Tequila-Typ reposado. Den Namen reposado dürfen nur Flaschen tragen, deren Inhalt mindestens zwei und höchstens zwölf Monate im Eichenholz-Fass gelagert hat. Das Holz gibt feine Aromen an den Tequila ab, sodass der Tequila reposado sein einzigartiges Aroma erhält. Der pure Genuss hier noch empfehlenswerter ist.
Extra-Aged Tequila
Je älter, desto besser. Auf Spanisch añejo genannt, lagert dieser Tequila ein bis drei Jahre im Eichenholzfass. Festgelegt ist zudem, dass die Behälter nicht mehr als 600 Liter fassen dürfen. Der Alkoholgehalt dieses gut gealterten Agavenbrands wird durch die Zugabe von Wasser reguliert. Genießer trinken ihn am liebsten pur, sodass der Tequila seine volle Komplexität entfalten kann.
Ultra-Aged Tequila
Mehr als drei Jahre muss dieser Typ im Eichenholz-Fass reifen. Dann verdient er sich seinen spanischen Namen extra-añejo. Auch hier ist das Fassungsvermögen der Lagerbehälter auf maximal 600 Liter begrenzt. Durch die lange Reifung ist dieser Tequila besonders für anspruchsvolle Gaumen geeignet. Die neue Qualitätsstufe wurde erst 2016 festgelegt.