Die Vielfalt spanischer Regionen, Rebsorten und Weintypen
ist riesig. Neben dem Rioja-Gebiet spielen auch Ribera del Duero, Navarra,
Valencia, La Mancha und das Priorat eine bedeutende Rolle.
Ribera del Duero - längst kein Geheimtipp mehr
Seit sie 1982 den DO-Status erlangte, ging es steil
aufwärts. Damals gab es gerade einmal neun Kellereien, heute sind es über 300.
Die Hauptrebsorte, damals wie heute, ist Tempranillo.
Seit dem EU Beitritt Spaniens bereichern viele junge Winzer
die Region mit ihrem Know-how. Noch heute sind es eher kleine und
mittelständischen Bodegas und keine großen Genossenschaften, die die
Weinproduktion der Region bestimmen. Seit jeher spielt in der Ribera del Duero
der Einsatz von Holzfässern eine große Rolle.
Navarra: Top Weine aus Spaniens Norden
Die DO Navarra grenzt im Nordosten an die DOCA Rioja.
Aufgrund der klimatischen Bedingungen werden die Trauben hier früh geerntet und
bringen leichte, frische Weine hervor. Eine der berühmtesten Ortschaften hier
ist das Städtchen Puente de la Reina am Jakobspilgerweg.
Valencia: Fruchtige Böden und fruchtbetonte Weine
In der Region Valencia liegen drei D.O. Gebiete: Die
D.O. Valencia in der Mitte, die D.O. Utiel-Requena im Norden und die D.O.
Alicante im Süden. Valencia ist das zweitgrößte Weinbaugebiet Spaniens. Benannt
nach der gleichnamigen Stadt und Region, ist Valencia eines der fruchtbarsten und abwechslungsreichsten Gebiete
Spaniens. Im Norden und Süden von Gebirgen begrenzt, prägen das hügelige
Hinterland der Stadt Valencia im Westen und die Küstenebene im Osten die
Landschaft. Die meistverbreiteten Rebsorten sind Monastrell, Tempranillo,
Garnacha, Bobal,
Cabernet Sauvignon und
Merlot, sowie Merseguera,
Chardonnay
und
Sauvignon Blanc.
La Mancha: Die größte Weinbauregion Spaniens
Kastilien-La Mancha ist mit Abstand die größte und
ertragreichste Weinregion Spaniens. Durch das perfekt geeignete Terroir bietet
die Region ideale Bedingungen für den Weinbau. Früher war die Region bekannt
für die Massenproduktion billiger Weine, heute setzen die Winzer auf Qualität
statt Quantität und die Rebflächen, Keller und Bodegas wurden den neuen
Herausforderungen angepasst.
Die am häufigsten angebaute Rebsorte ist Airén. Die
Weißweinsorte bedeckt rund 75 % der Rebfläche. Zu den zugelassenen roten
Rebsorten gehören Tempranillo, Garnacha, Moravia, Cabernet Sauvignon, Merlot,
Syrah, Petit Verdot, Monastrell, Bobal, Graciano, Malbec, Pinot Noir und
Mencía. Traditionell werden die Weine als Cuvée ausgebaut, erst in den letzten
Jahren geht der Trend hin zu reinsortigen Weinen.
Priorat: Klein aber oho
Neben der DOCA Rioja ist die DOCA Priorat die zweite
spanische Weinregion, die den Titel „Denominación de Origen Calificada“ tragen
darf. Besonders die Rotweine machten das Priorat international bekannt –
insgesamt 90 Prozent der Rebfläche ist mit roten Rebsorten bestockt.
Die wichtigsten sind Garnacha Tinta, Garnacha Peluda,
Cariñena, Merlot, Syrah, Pinot Noir und Tempranillo, die im Priorat auch als
„Ull de Lebre“ genannt wird. Die Rotweine bestechen mit ihrer tiefroten Farbe,
Aromen von Kirschen und dunklen Beeren sowie mit für Schieferböden typischen
Mineralik. Eine Besonderheit der Weine aus dem Priorat ist der recht hohe
Alkoholgehalt von 13 bis 15 Volumenprozent.