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Sangiovese Sangiovese Grosso
fein & aromatisch fruchtig & weich kräftig & würzig samtig & üppig
2019 2018 2017 2016 2015
Azienda Agricola Casanova di Neri Azienda Vinicola Falesco s.r.l. Banfi Borgo Scopeto e Caparzo Srl Cantina di Montalcino
Nein Ja
Magnum (1,5l) Standard Flasche (0,75l)
Andere Naturkorken Zork

Brunello di Montalcino DOCG

Der berühmteste Rotwein der Toskana

Als „der Bräunliche“ liebevoll betitelt, gehört der Brunello di Montalcino zu den drei kostbarsten Weinen Italiens. Die Anbauregion des reinsortigen, eleganten Tropfens aus einer Spielart der Sangiovese-Traube liegt mitten in der Toskana, rund um das malerische Städtchen Montalcino. Mit seinem mediterranen Flair versetzt es seine Besucher zwischen seichten Weinhängen und Zypressen gesäumten Pfaden in eine längst vergangene Zeit zurück. Sowohl in der Stadt als auch außerhalb auf einem der zahlreichen Weingüter lässt sich der edle Tropfen hervorragend vor der einzigartigen Kulisse Italiens probieren.
 

Brunello di Montalcino DOCG

Heimat des Brunello di Montalcino DOCG

Wer die Heimat des Brunello besuchen möchte, dem liegt eine etwas längere Strecke bevor. Und dennoch nehmen Toskana-Reisende diese gern in Kauf, denn schon die Anfahrt nach Montalcino selbst ist ein wahrer Genuss. Etwa zwei Stunden Autofahrt vom Flughafen Florenz entfernt, geht es über Landstraßen vorbei an Olivenplantagen, pittoresken Dörfern und weiten Rebhügeln. Am Ende des Wegs thront Montalcino auf einer Erhöhung und bildet das Zentrum der Weinbauregion Brunello di Montalcino.
 
Die 40 Kilometer von Siena entfernte Zone umfasst nicht nur Montalcino selbst, sondern auch ihre umliegenden Hänge. Den Brunello bauen die Winzer hier zwischen den Flüssen Orga, Ombrone und Asso an. Ausgezeichnet als DOCG-Bereich für Rotwein, gehört das Gebiet zu den bekanntesten Rotweniprovinzen Italiens und lockt mit seinem mittelalterlich anmutenden Charme rund eine Million Besucher jährlich nach Montalcino.
 
Was macht den Brunello di Montalcinio so besonders?
  • Klima: Das Geheimnis der herausragenden Wein-Qualität liegt im Mittelmeerklima. Zwar gilt Montalcino als das Tor zur Maremma, dem heißesten Bereich der Toskana. Dennoch wirken hier die vom Tyrrhenischen Meer kommenden Winde und bringen die nötige Kühle und Ventilation über den Landstrich.
  • Höhenlage: Der kräftige und gehaltvollere Charakter ist das Markenzeichen des Weins der Region, der vor allem in den geringeren Höhenlagen begründet liegt. Eindeutig tiefer als die Weinberge des Chiantis und Vino Mobiles gelegen, reifen im Brunello di Montalcino die Reben auf Hügeln von bis zu 250 Metern Höhe.
  • Sonneneinstrahlung: Ferner liegen die Rebflächen zu allen Richtungen hin offen, sodass sich das Sonnenlicht ungehindert ausbreiten kann.
  • Boden: Unterstützt durch steinige Böden, entwickeln sich hier konzentrierte, langlebige Weine

Der Brunello di Montalcino: rubinrot und kostbar

Als DOCG ausgezeichneter Wein, unterliegt der Brunello di Montalcino streng kontrollierten Vorschriften. Um das begehrte, staatliche Gütesiegel als Banderole um den Flaschenhals zu bekommen, müssen sich die Winzer der Region an zahlreiche Regeln halten:
  • Eine Mindestreifezeit von vier Jahren ist einzuhalten.
  • Frühestens im fünften Jahr nach der Lese darf der Brunello di Montalcino auf den Markt kommen.
  • Die Lagerung findet mindestens 24 Monate in Holzfässern aus Eiche oder Kastanienholz statt.
  • Die Basis des Weins bildet ausschließlich die Rebsorte Sangiovese Grosso (ein Abkömmling der Sangiovese Traube).
  • Die Verarbeitung, Lagerung und das Abfüllen erfolgt im beheimateten Anbaugebiet.
  • Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 12,5 Prozent.
  • Der Ertrag ist auf maximal 52 Hektoliter Wein pro Hektar begrenzt.
Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, erhält der elegante Rotwein seine vollständige Fülle und Intensität. Was erstaunlich ist: Den tatsächlichen Höhepunkt seiner Reife erreicht der Brunello di Montalcino in der Phase zwischen dem sechsten und 15. Jahr.
 

Die Charakterstärke des Brunello di Montalcino

Der Brunello di Montalcino gilt als kostbarer Schatz in Rubinrot. So besitzt er neben einem reichen und bezaubernden Veilchen-Duft in jungen Jahren eine zarte Bitternote. Intensiv und kraftvoll wird der trockene Rotwein mit zunehmenden Alter dank des langen Ausbaus im Holzfass immer runder und geschmeidiger. In Kürze: Der Brunello di Montalcino besticht durch seine Fülle, Üppigkeit und außergewöhnlichen Eleganz und überzeugt durch seine große Varianz an Geschmackstendenzen. Intensiv rubinrot, mit einem vom Tannin betonten Geschmack ist er geprägt von Aromen wie:
 
  • exotischen Hölzern
  • Früchten
  • Vanille
  • Marmelade
Für den Weininteressierten: Stammen die Trauben aus klassifizierten Weinbergen, ist das Wort Vigna gefolgt von einem Lagenamen am Flaschenetikett zu finden.
 
Gern getrunken und besonders begehrt ist der Brunello di Montalcino von Produzenten wie:
 
  • Castello Banfi: Die typische Kirschfrucht trifft auf ein volles Bouquet, kombiniert mit einem leichten Vanillearoma und feine Röstnoten.
  • Marchesi Antinori Pian delle Vigne: Ebenso geprägt durch feine Kirsch-Tendenzen erinnert das Aroma an edles Marzipan, Brombeeren, Pflaumen, Bitterschokolade und Bourbon-Vanille. Er zählt zu den Klassikern der Toskana!
  • Cantina di Montalcino: Komplexität und ein kräftiger Geschmack zeichnen den eleganten Rotwein aus und zeichnet sich durch ein langes Reifepotenzial aus.
 

Eine junge Weinbau-Geschichte

Ferruccio Biondi-Santi gilt als der Erfinder des Klassikers aus Montalcino. Erstmalig 1888 produziert, erhielt der Wein aus der Rebsorte Sangiovese Grosso den Namen Brunello. Dem nacheifernd folgten ihm einige wenige Bauern in Montalcino, kelterten den Wein jedoch zunächst nur für den Eigenbedarf. Was verwundern dürfte: Vor 1966, als er den DOC-Status verliehen bekam, war der Brunello di Montalcino weitergehend in anderen Teilen Italiens unbekannt.
 
Der große Ruhm kam erst mit der internationalen Aufmerksamkeit. Vor allem der Aufstieg in den USA brachte dem italienischen Klassiker Ansehen über die Landesgrenzen hinaus. So gründete die italo-amerikanische Unternehmerfamilie Mariani 1978 das Weingut Castello Banfi in Montalcino und vermarktete den italienischen Brunello in der amerikanischen Heimat. Nicht zuletzt gehört das Castello Banfi bis heute zu den größten und renommiertesten Erzeuger des roten Klassikers.
 

Weintourismus in Mittelalterambiente

Landschaftlich herrlich mediterran und typisch toskanisch lädt die Region seine Gäste zu einem verlängerten Aufenthalt in Montalcino ein. Neben der benachbarten Stadt Montepulciano gehört Montalcino zu einer der sehenswürdigen Perlen unter den Wein-Städten der Toskana. Nicht nur wegen eines der teuersten Spitzenweine lockt die Region seine Besucher in den Ort, sondern vor allem durch sein mittelalterlich italienisches Flair. So entführen die noch erhaltene Verteidigungsanlage der Stadt sowie die zahlreichen engen Gassen und bezaubernden Gebäude längst vergangener Zeiten zum Träumen ein. Zu den beliebten Sehenswürdigkeiten und Feste der Region gehören:

  • Rocca di Montalcino: Eine 1361 errichtete Festung, die bis heute erhalten geblieben ist. Im Innenhof lässt sich in der Weinhandlung Enoteca la Fortezza die besten Weine der Region probieren.
  • Sant’Egidio: Im Zentrum des Ortes an der Piazza Garibaldi gelegen, steht die beeindruckende Kirche aus dem Jahr 1325.
  • Duomo San Salvatore: Der Dom von Montalcino stammt aus dem 14. Jahrhundert.
  • Jazz- und Wein-Festival: Im Juli/August treffen sich in der Fortezza internationale Größen der Jazzmusik.
  • Torneo di Apertura: Der zweite Sonntag im August läutet die Jagdsaison ein – ein Umzug in historischen Kostümen mit Wettkämpfen begleitet das Fest.
  • Wochenmarkt: Jeden Freitag kann auf der Via della Liberia nach Herzenslust gekostet, gestaunt und kulinarische Köstlichkeiten gekauft werden.
 

Ein echter Exportschlager

Rund sieben Millionen Flaschen Brunello produziert die Weinbauregion jährlich, wovon der Großteil exportiert wird. Heute besitzt die Weinregion dank, berühmter Tropfen wie dem Vino Nobile di Montalcino ein hohes Ansehen. Als einer der ersten Weine, der 1980 die DOCG-Klassifikation erhielt, genießen ihn Liebhaber in ganz Italien und Europa.
 
Zudem ist der sortenreine rote eine wichtige Messlatte für die besten Weine der Welt. Er gilt vielleicht sogar als das kostbarste Produkt seines Heimatlandes Italiens, sodass er sich selbst mit großen Konkurrenten aus Frankreich problemlos messen lassen kann.