Das Prestige des Beaujolais hat gelitten, als sich in den 70er Jahren die Macération carbonique für die meisten Weine durchsetzte. Diese Methode ermöglicht die Erzeugung sehr fruchtiger, früh trinkbarer, aber auch kurzlebiger Weine. Anspruchsvolle Weinfreunde verloren das Interesse. Allerdings hat das Beaujolais auch heute noch beide Seiten der alten Tradition zu bieten: Mit den zehn Crus in den Gemeinden Juliénas, Régnié, Morgon, Fleurie, Chénas, Saint-Amour, Chiroubles, Moulin à Vent, Côte de Brouilly und Brouilly sowie dem Herkunftssiegel der Beaujolais Villages wird ein hoher Qualitätsstandard gehalten. Auf der anderen Seite erzeugen große Winzergenossenschaften noch immer einfache Weine für geringe Ansprüche. Die Appellationen Beaujolais und Beaujolais Supérieur decken ebenfalls Unterschiede zwischen herkömmlichen und besonderen Weinen auf. Eine Besonderheit der Region stellt der Beaujolais Primeur (oder Noveau) dar. Dieser frühe Wein ist bereits Ende November verfügbar. Seltener und später reif ist der Chardonnay. Einer der berühmtesten Weißweine dieser Sorte kommt vom Weingut Louis Jadot und bietet hochwertigen Trinkgenuss. Insgesamt liefert das Beaujolais jährlich über 50 Millionen Flaschen nach Europa und Übersee aus. Weinfreunde wissen um die Unterschiede zwischen den einfachen Beaujolais-Appellationen, den höherwertigen Beaujolais Villages mit etwa 6200 Hektar und den besonderen Crus.